Zwei Tage vor konstituierender Bundestagssitzung ruft breites Bündnis für 22.10. zur Demonstration auf
Berlin, 17.10.2017. Am 24. Oktober werden Rechtsextreme und Rassisten auf den Stühlen des Bundestags Platz nehmen, als Mitglieder der neuen AfD Fraktion. Zwei Tage zuvor, am Sonntag, 22.10., wird ein breites Bündnis unter dem Motto: “Gegen Hass und Rassismus im Bundestag” im Regierungsviertel demonstrieren.
Die Veranstalter, zu denen auch Campact, Avaaz und Interkultureller Frieden e.V. gehören, erwarten mehrere tausend Teilnehmer. Culcha Candela werden neben anderen Musikern auf der Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor spielen. Auch der DGB und die Amadeu Antonio Stiftung unterstützen die Demonstration. Bis Dienstag zeigten sich über 11.000 Menschen auf Facebook an der Demonstration interessiert oder haben ihr Kommen zugesagt.
Die Idee zur Aktion hatte Ali Can, 23-jähriger Lehramtsstudent, der durch seine Gespräche mit Pegida-Anhängern und durch die “Hotline für besorgte Bürger” bekannt wurde. Ali Can sagt: "Ich kam mit zwei Jahren als Asylbewerber nach Deutschland, ich habe meine Heimat hier gefunden. Im September habe ich zum ersten Mal gewählt. Am Wahlabend war ich geschockt - deswegen organisiere ich diese Großdemo vor dem Reichstag und hoffe dass viele tausende mit mir für ein vielfältiges und weltoffenes Deutschland demonstrieren."
Die Organisatoren schreiben im Aufruf: “Seit 1949 ist der Deutsche Bundestag das Herz unserer parlamentarischen Demokratie – ein Ort von Meinungsfreiheit und kontroverser Debatte. Wer in den nächsten vier Jahren den Bundestag als Bühne für Rassismus, Diskriminierung und Geschichtsverfälschung verwendet, trifft auf unseren entschlossenen Widerstand.”
Die Demonstration beginnt am 22.10. um 12 Uhr am Brandenburger Tor (Platz des 18. März / Westseite). Die Route führt einmal um den Bundestag, die Abschlusskundgebung ist für 14 Uhr wieder am Brandenburger Tor vorgesehen. |