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Reben am Freiburger Schloßberg
Foto: © Daniel JÀger, September 2004

BADISCHE REBSORTENKUNDE

 

Die Burgunderfamilie


Blauer SpĂ€tburgunder ist die anspruchsvollste Rotweinsorte in Deutschland. Der Rotwein des Blauen SpĂ€tburgunders, den man auch als Aristokrat unter den Rotweinen bezeichnet, ist vollmundig, samtig, reich an Körper und Alkohol und zeigt eine rubinrote typische Burgunderfarbe. Als Badische SpezialitĂ€t wird aus den Trauben des Blauen SpĂ€tburgunders auch der SpĂ€tburgunder Weißwein (RosĂ©wein) gekeltert, der wie Weißherbst ohne Beerenhaut vergoren wird und dadurch seinen charakteristischen hellroten Farbton erhĂ€lt. Der SpĂ€tburgunder Weißherbst zeigt herzhaft Glut und probiert sich vollmundig bei feiner, fruchtiger, eleganter Burgunderart. Als dritte Variante wird aus dem Blauen SpĂ€tburgunder - in Verbindung mit dem Grauburgunder (RulĂ€nder) - Badisch Rotgold (Rotling) hergestellt. Im Geruch ist er stĂ€rker vom RulĂ€nder geprĂ€gt, im Geschmack vereint sich die vollmundige, krĂ€ftige Art des RulĂ€nders und die fruchtige, elegantere Art des SpĂ€tburgunders zu einem eigenen, einem besonderen Burgundertyp.
 
RulĂ€nder (Grauburgunder). Wie sein meist fĂŒr trockene Weine verwendeter Zweitname zeigt, eine Rebsorte aus der Burgundergruppe. Er soll durch einen Speyerer Kaufmann namens Ruland nach Deutschland gebracht worden sein. Er liebt die WĂ€rme und gibt sie im Wein wieder - gehaltvoll, vollmundig mit edler Blume, die beim reifen RulĂ€nder einen feinen Honigton zeigt. Der RulĂ€nder, tiefgolden im Glase, darf heute als badische SpezialitĂ€t bezeichnet werden.
 
Weißburgunder. Er ist dem RulĂ€nder und SpĂ€tburgunder eng verwandt. Solange die Trauben noch nicht gefĂ€rbt sind, lassen sich die drei Burgundersorten kaum voneinander unterscheiden. Der Weißburgunder wird auch als der Riesling der Burgunderfamilie bezeichnet. Er trinkt sich harmonisch, elegant mit dezenter Blume und eignet sich als trockene Variante hervorragend als Begleiter fĂŒr ein gutes Essen.

 

Die Hauptweißweinsorten


MĂŒller-Thurgau. Die Rebsorte MĂŒller-Thurgau wurde 1882 von dem berĂŒhmten Pflanzenphysiologen Prof. Dr. MĂŒller aus dem Schweizer Thurgau gezĂŒchtet, aus einer Kreuzung von Riesling und Silvaner, weshalb die Sorte bis zum Jahre 1974 in Baden auch als "Riesling x Silvaner" bezeichnet wurde. Der Wein zeigt ein dezentes Muskatbukett bei einer milden SĂ€ure und trinkt sich prickelnd frisch und gefĂ€llig. Ein Wein, der sich wegen seiner nicht beschwerenden Art zunehmender Beliebtheit erfreut.
 
Gutedel. Über die Herkunft des Gutedels gibt es zwei Versionen. Der einen zufolge soll er aus der TĂŒrkei nach Burgund und von dort nach Deutschland gelangt sein, die andere Version verlegt seine Heimat nach Ägypten, wo er noch heute in der Oase Fayum als Tafeltraube zu finden ist. Von dort lĂ€ĂŸt er sich mutmaßlich zurĂŒckverfolgen bis in das Jordantal, wie Funde bei Jericho aufzeigen sollen. Markgraf Karl Friedrich von Baden hat ihn 1780 vom Genfer See ins MarkgrĂ€flerland gebracht, wo er heute noch als echte Deutsche SpezialitĂ€t etwa 50 % des Rebsortenbestandes ausmacht und deshalb vielfach auch "MarkgrĂ€fler" genannt wird. Der Gutedel ist ein leichter, ansprechender und sehr bekömmlicher Wein, der hauptsĂ€chlich trocken ausgebaut sowohl zum Essen als auch als Zechwein gesucht wird.
 
Riesling genießt als "König der Weißweine" Weltruf. Er wird in der badischen Ortenau auch "Klingelberger" genannt. Von allen unseren Sorten hat der Riesling die spĂ€teste Reife. Er kann deshalb nur in klimatisch erstklassigen Lagen gepflanzt werden. Der Riesling zeigt in Baden als Wein eine ausgeprĂ€gte, gebietstypische Art, rassige, fruchtige SĂ€ure, mit hochfeiner Blume. Ein vollendeter Riesling ist eine funkelnde, einzigartige Kostbarkeit.
 
Silvaner. Der Silvaner war bis vor einigen Jahren die in Deutschland am weitesten verbreitete Rebsorte. Er hat sich in Baden auf die fĂŒr ihn geeigneten Standorte, vor allem am Kaiserstuhl, zurĂŒckgezogen. Feinfruchtige Weine mit leichter SĂ€ure und zartem Bukett.