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Jahrestag der Deportation der badischen Juden nach Gurs
Gedenkfeier am Montag, 22. Oktober, auf dem Platz der Alten Synagoge mit Schweigemarsch zum Mantel-Mahnmal auf die Wiwili-Brücke

Seit Oktober 2003 liegt auf der Mauer der Wiwili-Brücke ein Mantel aus Bronze. Eine Tafel erläutert dieses Mahnmal: „Am 22. Oktober 1940 wurden mehr als 450 jüdische Bürgerinnen und Bürger aus Freiburg und Umgebung auf Befehl der nationalsozialistischen Gauleitung von der Güterhalle des Freiburger Bahnhofes aus in das südfranzösische Lager Gurs deportiert. Viele von ihnen kamen schon in Gurs durch Hunger und Krankheit um, die meisten wurden im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.“

Das Mantel-Mahnmal ist das Ziel eines Schweigemarsches am Montag, 22. Oktober, dem 78. Jahrestag der Deportation nach Gurs. Gemeinsam mit einem großen Mitveranstalterkreis gedenkt die Stadt Freiburg an diesem Tag an die vor 78 Jahren deportierten Bürgerinnen und Bürger.

Ablauf der Gedenkfeier:
Die diesjährige Gedenkfeier beginnt um 18 Uhr beim Synagogenbrunnen auf dem Platz der Alten Synagoge. Die Feier beginnt mit Redebeiträgen von Bürgermeister Ulrich von Kirchbach und Cornelia Haberlandt-Krüger, Vorsitzende der Egalitären Jüdischen Chawurah Gescher.

Im Zentrum steht das Vorlesen der Namen der am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportierten Freiburger Jüdinnen und Juden. Vorgelesen werden die Namen von Mitgliedern der beteiligten Gruppierungen und Organisationen, von Jugendlichen der Lessing-Realschule und der GertrudLuckner-Gewerbeschule sowie Vertreterinnen und Vertretern von Aktion Sühnezeichen Freiburg. Nach dem Vorlesen der Namen werden Mitglieder von Gescher zum Gedenken an die Opfer des Holocaust El Male Rachamim und Kaddisch beten.

Im Anschluss geht es in einem Schweigemarsch zum Mantel-Mahnmal auf der Wiwili-Brücke. Dort werden Kränze niedergelegt. Nach einem Redebeitrag von Irina Katz, Vorsitzende der Israelitischen Gemeinde, wird der Kantor der Israelitischen Gemeinde, Moshe Hayoun, zum Gedenken an die Opfer des Holocaust El Male Rachamim und Kaddisch beten.

Die Bürgerschaft ist herzlich eingeladen, an dieser Gedenkfeier teilzunehmen.

Veranstalter: Kulturamt in Zusammenarbeit mit Israelitische Gemeinde Freiburg, Egalitäre Jüdische Chawurah Gescher, Deutsch-Israelische Gesellschaft, DGB Stadtverband Freiburg, Freundeskreis Freiburg - Tel Aviv-Yafo, Gegen Vergessen – Für Demokratie, Gesellschaft für ChristlichJüdische Zusammenarbeit, Rosa Hilfe Freiburg, Stolperstein-ProjektFreiburg, SWR Studio Freiburg, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten.

Weitere Veranstaltungen anlässlich des Jahrestages:

Sonntag, 21. Oktober, Kommunales Kino, Alter Wiehrebahnhof
11 Uhr: Konzert mit Graphic Novels aus und über Israel. Die liberale jüdische Gemeinde veranstaltet eine Konzert-Matinee mit dem Pianisten und Komponisten Itay Dvori (Berlin/Tel Aviv).
Mit der Vertonung graphischer Literatur hat das Yam Yabasha Ensemble unter der Leitung des Komponisten und Pianisten Itay Dvori eine Variation des Comic-Konzerts entwickelt, die an Kinosäle der Stummfilm-Ära erinnert. Die Veranstaltung wird gefördert durch den Zentralrat der Juden in Deutschland. Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten. Veranstalter: Egalitäre Jüdische Chawurah Gescher.

Sonntag, 21. Oktober, Israelitische Gemeinde Freiburg, Nussmannstraße 14, Eingang Engelstraße
17 Uhr: Vortrag von Marlis Meckel: Laubhüttenfest 1940. Verhaftung, Deportation, Gurs
18.30 Uhr: Kantor Moshe Hayon betet El Male Rachamim und Kaddisch.
19 Uhr: Konzert von Steven Steinke (Geige) mit Rimma Vainshtein (Begleitung am Klavier). Zwischen den Musikstücken werden Gedichte von Erich Kästner und Boris Pasternak rezitiert von der sechsjährigen Elina Lediankina aus Yarolslavl, Russland, und Simon Matt (angefragt). Der Eintritt ist frei. Veranstalter: Israelitische Gemeinde Freiburg.

Montag, 22. Oktober, Anna-Kirchplatz in der Kirchstraße
11 Uhr: Stolperstein-Führung durch die Wiehre. Marlis Meckel, Stolperstein-Projekt Freiburg, bietet eine Führung durch die Wiehre an. Die Stolpersteine vor den ehemaligen Häusern der verhafteten und in das KZ-Lager-Gurs gebrachten Freiburgerinnen und Freiburger jüdischen Glaubens werden besucht und die Schicksale und Leidenswege der Menschen im Nazi-Terror erzählt. Treffpunkt ist der damalige Sammelplatz dieser Menschen, der Anna-Kirchplatz in der Kirchstraße. Dauer 90 Minuten, für Rollstuhlfahrende geeignet. Der Eintritt ist frei. Veranstalter: Stolperstein-Projekt Freiburg.
 
Eintrag vom: 12.10.2018  




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