Evangelische Kirche entwickelt in Kindertagesstätten religionspädagogische Schwerpunkte
Freiburg. Die Evangelische Kirche in der Stadt will das religionspädagogische Profil ihrer Kindergärten und Kindertagesstätten (Kitas) weiterentwickeln und stärken. Unterstützend hierfür soll das Programm „Stärkung des Evangelischen Profils in Kitas“ dienen, das die Badische Landeskirche vergangenes Jahr beschlossen hat. Die Laufzeit des Projektes beträgt vier Jahre. Für das Stadtgebiet ist jetzt die langjährige Kindergartenleiterin Brigitte Eberle mit der Umsetzung des Projekts beauftragt worden. Das religionspädagogische Arbeiten sei eines ihrer „Herzensbereiche“, sagt die Erzieherin. Am vergangenen Sonntag (11. Nov. 2018) wurde sie im Rahmen eines Gottesdienstes in der Freiburger Kreuzkirche in ihre neue Aufgabe von Schuldekan Christian Stahmann eingeführt und gesegnet.
„Die Schätze in unseren Kitas gilt es zu heben“, sagt die 58-jährige Leiterin des Evangelischen Kindergartens in Freiburg-Tiengen, der auf dem Weg ist ein Familienzentrum zu werden. Mit der Anspielung auf diese besondere Schatzsuche zielt die Kindergartenleiterin auf das religionspädagogische Know How der Erzieherinnen und Erzieher. Denn es seien nicht nur die Gottesdienste oder das Erzählen biblischer Geschichten, in denen die religiöse Dimension zur Sprache komme. Vielmehr begleite die religionspädagogische Perspektive alle Tätigkeitsbereiche in den Kitas, wie beispielsweise auch das naturwissenschaftliche Betrachten von Käfern, Schnecken und Kleintieren in Lupengläsern: „Wenn in der Einrichtung als Regel gilt, dass diese Tiere anschließend wieder in den Garten gesetzt werden, dann hat das religionspädagogische Relevanz“, sagt die Erzieherin. Denn dadurch werde die Achtung vor dem Leben eines jeden Geschöpfes zum Ausdruck gebracht.
In den insgesamt 33 Kindertageseinrichtungen, die von verschiedenen Trägern von Kirche und Diakonie betrieben werden, werde schon lange gute pädagogische Arbeit gemacht, betont sie. Das landeskirchliche Projekt ergänze den hohen pädagogischen Standard um fünf Eckpunkte, mit denen das religionspädagogische Bewusstsein profiliert werden soll. In den kommenden vier Jahren wird die Referentin für Erzieherinnen und Erzieher in Kooperation mit dem Schuldekan Fortbildungen anbieten, die das eigene Handeln reflektieren und den gemeinsamen Austausch erleichtern sollen. „Wir wollen mit fachlich guter Qualität den Kindern christliche Orientierungsmöglichkeiten anbieten und freundliche Beziehungen pflegen“, sagt Brigitte Eberle. Auch auf gleiche Bildungschancen für Kinder aus unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft soll besonders geachtet und das Interesse an Begegnungen mit anderen Religionen gefördert, sowie die Zusammenarbeit mit der jeweiligen Predigtbezirk gestärkt werden. Diese Fortbildungsangebote werden so passgenau wie möglich auf die jeweilige Einrichtung und ihre Bedarfe ausgerichtet. Ebenfalls werden offene Angebote mit unterschiedlichsten Schwerpunkten entwickelt. Ein weiterer Aspekt des Projektes ist die Vernetzung aller Einrichtungen und Experten, die mit evangelischen Themen betraut sind und die Planung von Fachtagen. Ziel ist es im Laufe der vier Jahre ein „evangelisches Freiburger Profil“ zu entwickeln. |