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„Gemeinsam finden wir die ideale Stelle“
Interview mit der Koordinatorin für FSJ und BFD beim Caritasverband Freiburg-Stadt e. V.

Freiburg. Jährlich machen über 150 junge Menschen ihr Freiwilliges Soziales Jahr oder ihren Bundesfreiwilligendienst – kurz FSJ und BFD – beim Caritasverband Freiburg-Stadt e. V. Im Interview erzählt Silvija Honer, die die Koordination der Freiwilligendienste in unserem Verband leitet, von ihren Erfahrungen.

Wo überall kann man beim Caritasverband Freiburg-Stadt e. V. einen Freiwilligendienst machen?

Silvija Honer: Weil zu unserem Verband an die 70 Dienste und Einrichtungen gehören, gibt es zahlreiche Einsatzgebiete: Kindertagesstätten, Wohnhäuser oder Werkstätten für Menschen mit Behinderung, Einrichtungen für Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung, Begegnungszentren für Senioren und Familien, eine Einrichtung für wohnungslose Menschen und noch mehr. Die Einsatzorte liegen in Freiburg und in den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen.

Wie werden die jungen Leute darauf aufmerksam, dass man bei Ihrem Verband Freiwilligendienste machen kann?

Silvija Honer: Meine Kolleginnen und ich treffen Interessierte auf Berufsorientierungstagen und Jobbörsen. Dort können wir die Jugendlichen und jungen Erwachsenen direkt sprechen. Viele erfahren auch durch Freundinnen und Freunde, was sie alles bei uns machen können. Seit einigen Jahren kommen immer mehr über die sozialen Medien oder über unsere Internetseite zu uns und bewerben sich dann gleich online.

Von wo kommen die jungen Menschen zum FSJ bei Ihrem Verband?

Silvija Honer: Zunächst einmal aus Freiburg und aus der Region. Durch Infos, die wir auf Facebook streuen, kommen die Freiwilligen zunehmend auch aus dem Ausland. Sie haben die Chance, hier ihre Deutschkenntnisse auszubauen und eine Zeitlang mit der Sicherheit von Job und Unterkunft Erfahrungen zu sammeln.

Haben die jungen Menschen bei ihrer Bewerbung konkrete Vorstellungen von ihrer Einsatzstelle?

Silvija Honer: Oft wissen sie schon, mit welchen Menschen sie tätig werden möchten: z. B. mit Kindern, Jugendlichen, Menschen mit Behinderung oder mit psychischen Beeinträchtigungen, mit älteren Menschen, Wohnungslosen oder Arbeitslosen. Da unser Verband so vielfältige Angebote hat, finden wir dann mit den Bewerberinnen und Bewerbern die passende Einsatzstelle. Manchmal kennen sie schon eine bestimmte Einrichtung, beispielsweise eine Kita, in der sie arbeiten möchten. Egal ob sie mit oder ohne eine konkrete Vorstellung kommen: Im Beratungsgespräch finden wir gemeinsam die ideale Stelle.

Wenn jemand einen Dienst hier machen möchte, aber nicht in oder um Freiburg wohnt, kann der enge Wohnungsmarkt Schwierigkeiten bringen.

Silvija Honer: Nicht so bei unserem Verband: Wir bieten den Freiwilligen, die von woanders herziehen wollen, eine Unterkunft an, beispielsweise ein WG-Zimmer.

Wie lange dauert ein FSJ bei Ihrem Verband?

Silvija Honer: In der Regel beginnt das FSJ nach den Sommerferien und endet im nächsten Sommer. Man kann in Einzelfällen einen anderen Beginn oder eine andere Dauer ausmachen. Es ist uns am liebsten, wenn die Freiwilligen mindestens ein Jahr bleiben, weil sie bei ihrer Arbeit mit Menschen Beziehungen aufbauen und weil Kontinuität beim Umgang z. B. mit Kindern sehr wichtig ist.

Welche Leistungen bekommen die Freiwilligen?

Silvija Honer: Sie erhalten ein Taschengeld, und denen, die extra hierher umziehen, bieten wir wie gesagt eine Unterkunft an. Außerdem können sie kostenlos an Kursen teilnehmen, die unser Verband anbietet. Das geht von Yoga über Aquafitness bis hin zu Kochkursen. Auch berufliche Fortbildungen und Vorträge können sie besuchen: Dann lernen sie z. B. Gesprächsführung, machen ein Fahrsicherheitstraining oder Ähnliches.

Viele, besonders die Jüngeren, kommen ja direkt aus dem Elternhaus …

Silvija Honer: Ja, für diese und für alle anderen sind wir die ganze Einsatzzeit hindurch da. Jeweils ein Mitarbeiter der Einrichtung und wir sind Ansprechpartner für alle Fragen rund um den Freiwilligendienst. Auch die Kontakte der jungen Menschen untereinander unterstützen wir sehr, denn die helfen, um schnell anzukommen und sich zurechtzufinden. Sie können sich über Facebook oder persönlich austauschen: Da trifft man sich beispielsweise bei unserer Young Caritas Party oder einer anderen Veranstaltung, die wir für die Freiwilligen organisieren.

Ihr Fazit: Was spricht aus Ihrer Sicht generell für ein FSJ oder einen BFD?

Silvija Honer: Die jungen Leute können viel Neues kennen lernen und wertvolle Erfahrungen sammeln, die ihnen das ganze Leben bleiben. Außerdem gibt ihnen das FSJ Zeit, um sich in Ruhe über den weiteren beruflichen Weg klar zu werden.

Und was spricht für einen Dienst gerade beim Caritasverband Freiburg-Stadt?

Bei uns als Träger vieler Dienste und Einrichtungen gibt es zahlreiche Angebote und unterschiedlichste Einsatzmöglichkeiten. Die Freiwilligen haben die Chance, andere junge Menschen aus aller Welt zu treffen und in einen sinnvollen Berufszweig einzusteigen. Etlichen öffnet sich dabei die Tür zu ihrem zukünftigen langjährigen Arbeitgeber.
 
Eintrag vom: 27.04.2020  




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