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Filmtipp: TRÜBE WOLKEN
TRÜBE WOLKEN (c) 2020 Salzgeber & Co. Medien GmbH
 
Filmtipp: TRÜBE WOLKEN
Deutschland 2021 | 105 Minuten
Regie: Christian Schäfer
Darsteller: Jonas Holdenrieder, Devid Striesow, Valerie Stoll, Valentino Fortuzzi

Experimentieren ist nicht nur das Vorrecht der Jugend, ihres aber besonders. Wenn schon Debütfilme konventionell geraten, was soll dann aus den Regisseuren werden, wenn sie sich einmal etabliert haben? Nicht nur insofern ist das Langfilmdebüt von Christian Schäfer zu bewundern. Es erzählt packend von einem Phänomen, das eigentlich gar nicht greifbar ist: der Einsamkeit und der Ungewissheit, was man mit seinem Leben anfangen soll. Bemerkenswerter Coming-of-Age-Thriller.

Der 17-jährige Paul (Jonas Holdenrieder) interessiert sich für seltsame Dinge: für Schleichpfade und verlassene Gebäude, geflüsterte Gespräche und liegengelassene Taschen. Ansonsten hat der stille Einzelgänger scheinbar keine Eigenschaften. Auf seine Mitschülerin Dala (Valerie Stoll) und seinen kunstsinnigen Lehrer Bulwer (Devid Striesow), die von verborgenen Sehnsüchten getrieben werden, übt er gerade deswegen eine merkwürdige Faszination aus. Bis eines Tages ein Jugendlicher tot im Wald aufgefunden wird... Nebel, Dunst und dunkler Schauer. In Christian Schäfers vielschichtigem Regiedebüt bricht sich das Unheimliche vom Grund der tristen Normalität eines grauen Provinzstädtchens unaufhaltsam Bahn. Schäfers Coming-of-Age-Thriller ist nicht nur ein atmosphärisch dichtes Außenseiterporträt, sondern erzählt auch eindrucksvoll von einer Gesellschaft, in der mangelhafte Kommunikation und „perfekte Durchschnittlichkeit" gewaltiges Unheil anrichten. Es ist faszinierend, wie eine Erzählung vom undefinierbaren Zustand der Entfremdung des vielleicht nicht nur pubertären Suchens einen derartigen Sog ausüben kann. Paul bewegt sich in kunstvoll komponierten Räumen wie ein Tagträumer, losgelöst und schwerelos, wie hinter einem Schleier und manchmal wie umstellt von Spiegeln. Der Thrill der Bilder und der Tonspur schaffen eine Atmosphäre, die Lücken der Erzählung verdecken. Neben Kinostar Devid Striesow glänzen die beiden Newcomer Jonas Holdenrieder und Valerie Stoll in den Hauptrollen.

Läuft ab Donnerstag im Friedrichsbau Freiburg
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Eintrag vom: 23.02.2022  




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