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Junge Leute helfen bei der Sanierung der alten Synagoge in Dernau
Dernau: Ehem.Synagoge (c) Roland Rossner / DSD
 
Junge Leute helfen bei der Sanierung der alten Synagoge in Dernau
Eine von 17 Einsatzstellen für das Fluthilfecamp der DSD-Jugendbauhütten im Juni 2023

Im südlichen Teil von Dernau befindet sich in der Hauptstraße 19 die einstige Synagoge. Sie wurde 1796 im Obergeschoss eines schon damals über hundert Jahre alten Wohnhauses eingerichtet. Mitte der 1850er Jahre suchten die jüdischen Gemeindemitglieder die Gottesdienste im nahegelegenen Ahrweiler auf, der Betsaal in Dernau wurde nicht mehr genutzt. 1896 erfolgte dann der Verkauf des Gebäudes an nichtjüdische Eigentümer. Die Zerstörungen der Flut vor zwei Jahren legten vorher verborgene Details der spannenden Geschichte des Hauses frei, die nun denkmalgerecht wiederhergestellt werden können.

Den zweigeschossigen verputzten Fachwerkbau deckt ein Satteldach. Im Erdgeschoss befand sich die Wohnung der Hausbesitzer, im Obergeschoss der Betsaal mit über 20 Sitzplätzen. Die Decke des Betsaals ist als Kölner Decke ausgeführt und blieb glücklicherweise erhalten, der Flutpegel stoppte 5 Zentimeter unterhalb der Decke! Neben dem Eingang zum Betsaal befand sich ein als Schulsaal genutzter Raum, in einem kleinen, sich an den Betsaal anschließenden Raum nahmen bei Gottesdiensten vermutlich die Frauen der jüdischen Gemeinde Platz. Wo sich die Mikwe befand, lässt sich heute nicht mehr mit Sicherheit sagen.

300 ehemalige und aktuelle Freiwillige des Freiwilligen Soziales Jahres in der Denkmalpflege kommen vom 12. bis zum 23. Juni 2023 ins Ahrtal, um die Bevölkerung beim Wiederaufbau ganz praktisch zu unterstützen. Sie kommen aus den 16 Jugendbauhütten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), die bundesweit in Trägerschaft der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) arbeiten und beziehen das Fluthilfecamp der Jugendbauhütten in Mayschoß. Zwei Wochen lang werden sie in Ahrweiler, Mayschoß und Dernau bei der Wiederherstellung von 17 durch die Flut vor zwei Jahren beschädigter und gefährdeter historischer Gebäude tatkräftig selbst Hand anlegen. Eines dieser Gebäude in Dernau ist die ehemalige Synagoge. Hier werden die jungen Leute das Fachwerk mit Lehmsteinen ausmauern und eine neue Lehmstakendecke einbringen.

Mit dem Erhalt der identitätsstiftenden und unverwechselbaren Bauten des Ahrtals wollen die jungen Menschen im Fluthilfecamp der Jugendbauhütten ein Zeichen setzen: Die Bewohner sind nicht vergessen. Die an ihren grünen Hemden erkennbaren „Jugendbauhüttler“ wollen helfen, die neben Natur und Weinanbau für die Zukunft des Ahrtals so bedeutende Baukultur zu bewahren. Gerade dort, wo vielfach weiterhin klare Konzepte für die Zukunft des Ahrtals fehlen, wollen sie ein Zeichen der Hoffnung setzen.

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Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hatte bereits kurz nach der Flutkatastrophe mit ihrem Soforthilfeprogramm den Denkmaleigentümern der Region bei der Rettung und beim Erhalt ihrer Gebäude finanziell und beratend Hilfe zukommen lassen. Zur weiteren Unterstützung richtete sie dann ein „Mobiles Team Fluthilfe“ ein, das seit Herbst 2021 tatkräftig Unterstützung bei Wiederaufbaumaßnahmen leistet. Nun folgt mit dem Fluthilfecamp der Jugendbauhütten eine weitere umfangreiche Hilfsaktion für das Ahrtal. Damit löst die DSD ihr Versprechen ein, den Menschen vor Ort in der Wiederaufbauzeit aktiv zur Seite zu stehen.
 
Eintrag vom: 28.04.2023  




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