Nachtmediatorinnen und -mediatoren in den Hotspots unterwegs
Prävention im öffentlichen Raum
Ein lauer Sommerabend, Musik und viele Menschen auf den öffentlichen Plätzen und in den Parks der Stadt. Der öffentliche Raum und das Feiern unter freiem Himmel gewinnt in Freiburg seit Jahren an Attraktivität. Das kann gerade in den Abend- und Nachtstunden zu Konflikten zwischen Nutzenden und beispielsweise Anwohnenden führen. Der Grund: laute Musik, zurückgelassener Müll und Wildurinieren. Das sind Probleme, die das Amt für öffentliche Ordnung (AföO) mit seinem Konzept „Öffentlicher Raum – Platzmanagement & Konfliktprävention“ eindämmen will.
Das aufgestellte Konzept hat der Gemeinderat im vergangenen Sommer verabschiedet – jetzt wird es ausgeführt. Es soll auf öffentlichen Plätzen, so genannten Hotspots, vorbeugend Konflikte durch Kommunikation abmildern. Die drei Bausteine für das Jahr 2023 sind eine Plakatkampagne, die Bürgerinnen und Bürger sensibilisieren soll, Präventionsgruppen und der Einsatz von Nachtmediatorinnen und -mediatoren in den Hotspots. „Ich bin überzeugt, dass wir mit den zusätzlichen und neuen Handlungsmöglichkeiten sowie weiteren präventiven Herangehensweisen die Situation um die Nutzungskonflikte auf den öffentlichen Plätzen verbessern werden und die verschiedenen Interessen einem Ausgleich annähern“, so Bürgermeister Stefan Breiter.
Ab Donnerstag, 4. Mai, sind die Nachtmediatorinnen und - mediatoren in Zweiergruppen unterwegs. Donnerstags, freitags und samstags sind sie zwischen 18 und 23 Uhr in Hotspots, um im Gespräch mit Feiernden und Platznutzenden auf die Interessen der Anwohnerinnen und Anwohner aufmerksam zu machen. Besonders betroffen: der Augustinerplatz, der Lederleplatz, der Platz der Alten Synagoge, der Stühlinger Kirchplatz und der Seepark. Der Zeitraum, in dem die Mediatorinnen und Mediatoren unterwegs sind, wurde bewusst nur bis 23 Uhr angesetzt, damit Feiernde frühzeitig und nicht erst zu spät angesprochen werden. Der Fokus wird in den ersten Wochen in der Innenstadt und dem Seepark liegen. So können die Nachtmediatorinnen und -mediatoren mit den Feiernden entspannter in Kontakt treten und die Thematik, warum sie vor Ort sind, in Ruhe vorstellen.
Die Zweiergruppen kommen mit Platznutzenden ins Gespräch, sensibilisieren für ein respektvolles und faires Feiern und wollen so die Lärmproblematik abmildern. So kann auch der Wunsch der Feiernden, nach einer Möglichkeit zum konsumfreien Beisammensein im öffentlichen Raum ermöglicht werden. Die Teams bieten aber auch die sichere Begleitung zur nächstgelegenen Bahn- oder Bushaltestelle an, haben Mülltüten dabei und vermitteln Ansprechpartnerinnen und -partner, wenn Hilfe benötigt wird.
Bei akuten Lärmbeschwerden werden Anwohnende gebeten, sich wie bisher an den städtischen Vollzugsdienst oder die Polizei zu wenden. Zudem wurde beim AföO eine Koordinationsstelle für kommunales Konfliktmanagement eingeführt. Das fungiert als zentrale Ansprechperson für Lärmbeschwerden im Stadtgebiet. Erreichbar ist diese Stelle unter Konfliktmanagement@stadt.freiburg.de
zum Bild oben:
Nachtmediatorinnen und -mediatoren. Von links: Sebastian Reimann, Jade-Victoria Decker, Julia Voswinckel und Edwin-Javier Velasco-Caicedo.
Fotograf: Stadt Freiburg / Patrick Seeger. |