iz3w 396 - Zeitschrift zwischen Süd und Nord (Mai/Juni 2023)
Weltweit leben heute mehr Menschen in nicht-demokratischen Systemen als umgekehrt. Ist Autoritarismus die neue Norm?
Es gibt Staaten, die nie liberal waren, wie etwa Theokratien, Militärdiktaturen oder Monarchien. Es gibt ehemals liberale Demokratien, die eine autoritäre Wende vollzogen haben. Aber auch in demokratischen Rechtsstaaten stehen erkämpfte Rechte wieder auf dem Spiel.
Deshalb schauen wir in unserem Dossier auf die angestiegenen autoritären Entwicklungen der letzten Jahre, auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Wir stellen folgende Fragen: Muss das Unterfangen, so vielfältige politische Systeme unter ein und denselben Begriff Autoritarismus zu fassen, nicht scheitern? Warum dominieren dennoch in politisch gegensätzlichen Regimen zum Teil deckungsgleiche Werte wie Männlichkeit, Militarismus, Gehorsam und Vaterlandsliebe?
Editorial
Im Stechschritt verstolpert
Editorial zum Dossier Autoritarismus
von iz3w redaktion
Gehorchend schreiten wir voran
Viele Autoritarismen und eine Ausstiegsstrategie
von Winfried Rust
Dein Bauch gehört mir
Der patriarchale Kern des Autoritarismus
von Larissa Schober
»Zentral ist die traditionelle Familie«
Interview mit Ariel Goldstein über Evangelikale in Lateinamerika
von René Thannhäuser
Nur noch der eigene Machterhalt
Venezuelas Weg in den Autoritarismus
von Tobias Lambert
Der postkoloniale Obrigkeitsstaat
Das neue Strafgesetzbuch Indonesiens enthält Schikanen
von Antje Missbach und Jemma Purdey
Ewige Diktatur
Togo hat das älteste Putschregime in Subsahara-Afrika
von Christian Lenz
Es bleibt in der Familie
In Kurdistan besteht es ein dichtes Netz autoritärer Strukturen
von Thomas Schmidinger
Herrschaft durch Unordnung
Autoritäre Entstaatlichung in Russland
von Thorsten Fuchshuber
Humor im Hindunationalismus
Modi ist der Witz, den Inder*innen nicht kapieren dürfen
von Rosamma Thomas |