Drei Stadtrundgänge erklären die nach Frauen benannten Straßennamen
Warum heißt die Luisenstraße „Luisenstraße“? Womit hat sich Lise Meitner eine Straße im Vauban verdient? Und wo ist Louise Otto-Peters im Stadtplan verewigt? Diese und viele weitere Fragen beantwortet der Frauengeschichtsplan, der jetzt in der dritten Auflage erscheint. Herausgeberin ist die Stelle zur Gleichberechtigung der Frau, die den Plan in Kooperation mit dem Vermessungsamt erarbeitet hat.
Zum Auftakt der Neuauflage gibt es drei Stadtrundgänge mit der Historikerin Birgit Heidtke. Einer der Rundgänge führt am Mittwoch, 12. Juli, ab 17 Uhr durch die Altstadt. Der Treffpunkt dafür ist an der Gerichtslaube (Turmstraße 20). Der zweite Rundgang führt durch das Rieselfeld und ist am Freitag, 21. Juli. Start ist um 15 Uhr am Eingang der Maria-Magdalena-Kirche (Maria-von-Rudloff-Platz). Der dritte Rundgang verläuft durch das Vauban und ist am Mittwoch, 13. September. Treffpunkt ist um 17 Uhr an der Clara-Immerwahr-Straße / Ecke Wiesentalstraße. Die Führungen dauern jeweils 70 bis 90 Minuten, sind barrierefrei und kostenfrei. Wer teilnehmen möchte, muss sich per E-Mail an frauenbeauftragte@stadt.freiburg.de anmelden.
Mit der Benennung einer Straße, eines Platzes oder eines Gebäudes nach einer historischen Persönlichkeit würdigt die Stadt deren Leistungen in der Vergangenheit und hält sie präsent. Der Freiburger Frauengeschichtsplan hebt genau diese Künstlerinnen, Wissenschaftlerinnen, Unternehmerinnen, Politikerinnen und engagierten Frauen im kirchlichen und sozialen Bereich hervor. Grundlage dafür ist der aktuelle Stadtplan.
In der Altstadt findet sich nur eine einzige nach einer Frau benannte Straße, das Annengässle, eine fast unbekannte kleine Gasse zwischen Grünwälder- und Salzstraße. Die meisten nach Frauen benannten Straßen finden sich dagegen in neuen Wohnvierteln, beispielsweise im Vauban oder im Rieselfeld. Das zeigt, dass auch bei Straßenbenennungen das Bewusstsein für mehr Geschlechtergerechtigkeit zunimmt.
Frauen waren und sind an der Geschichte der Gesellschaft und dieser Stadt beteiligt. Das zeigt der Frauengeschichtsplan auf anschauliche Weise. In der aktuellen Auflage sind viele neue Straßennamen dazu gekommen, die die Leistungen verdienter Frauen in Freiburg sichtbarer machen. Im Plan sind sie mit einer Kurzbiografie vorgestellt.
Den Frauengeschichtsplan gibt es kostenfrei in der Bürgerinfo im Innenstadtrathaus und bei der Stelle zur Gleichberechtigung der Frau, Rathausplatz 2-4, im Rathaus im Stühlinger und in der Stadtbibliothek. |