„Count – Down am Xingu - Kampf um die grüne Lunge der Welt“
Dokumentarfilm (95 min, 2020) von Martin Keßler
jetzt in voller Länge auf YOUTUBE
Wenn die rund 50 000 Abgesandten aus aller Welt dieser Tage zur Weltkimakonferenz in der brasilianischen Amazonas - Metropole Belem zusammenkommen, sollten sie eine Geschichte kennen. Die Geschichte von „Belo Monte“. Dem drittgrößten Staudamm der Welt, der gegen alle Vernunft ab 2011 mitten im brasilianischen Amazonasgebiet erbaut wurde. Denn das Gefälle der Amazonas – Flüsse ist viel zu gering. Man muss riesige Urwaldflächen fluten. Doch viele wollen an dem Megaprojekt verdienen. Die heimische Betonmafia und brasilianische Parteien, internationale Konzerne wie Siemens und Mercedes - Benz.
20 000 Indigene und Flußbauern wurden für den Megadamm vertrieben, der Fluß Xingu zu einem über 500 qkm großen See aufgestaut. Und doch fehlt jetzt durch die anhaltende Dürre im Amazonasgebiet das Wasser, damit die gigantischen Turbinen ausreichend „billigen Strom“ produzieren. Vor allem auch für internationale Aluminiumkonzerne.
Für unsere dokumentarische Langzeitbeobachtung haben wir während zehn Jahren immer wieder den „Count - Down am Xingu“ mit der Kamera begleitet. Unser großer Abschlussfilm „ Kampf um die grüne Lunge der Welt“ schildert die „Politik der vollendeten Tatsachen“ und die massive Gewalt, mit der das Großprojekt durchgesetzt wird. Und den anhaltenden Widerstand. Eine exemplarische Geschichte über die fortschreitende Zerstörung der grünen Lunge der Welt. Und von Menschen, die dagegen kämpfen.
Einer von ihnen ist der brasilianische katholische Bischof und Träger des alternativen Nobelpreises Dom Erwin Kräutler. Wir treffen ihn zum ersten Mal auf dem Weltsozialforum – seinerzeit auch in Belem. Bereits im Jahre 2009 . Schon damals versuchten Bischof Kräutler und Indigene aus dem gesamten Amazonasgebiet die Weltöffentlichkeit wachzurütteln und den Bau des Megastaudamms zu verhindern. Vergeblich. Belo Monte wird gebaut. Doch Bischof Kräutler läßt nicht locker.10 Jahre später, nach zahlreichen Drehs mit ihm, treffen wir in 2019 im Vatikan.
Gemeinsam mit Bischöfen aus Amazonien und Europa, Indigenen und Wissenschaftler hat er sich mit Papst Franziskus versammelt. Zur großen Amazonas – Synode. Und es geht es um nichts Geringeres als den „Erhalt der Schöpfung“. Denn der größte Urwald der Erde, der Amazonas - Urwald, ist in seiner Existenz bedroht, dabei sichert er das Überleben der Menschheit.
Darum geht es auch jetzt wieder auf der Weltklimakonferenz in Belem. Doch während die 50 000 in Belem beratschlagen, halten einige Hundert Kilometer entfernt etwa 50 Familien Land besetzt. Ihr Land, auf dem der kanadische Bergbaukonzern Belo Sun die größte Goldmine Brasiliens errichten will. Ermöglicht hat das Goldprojekt der Megastaudamm Belo Monte. Weil der Fluß Xingu umgeleitet wurde. Und weil dem Megastaudamm und seinen Turbinen Wasser fehlt, soll am Oberlauf des Xingu wohl eine weitere Staustufe errichtet werden. Und dann ist da ja auch noch das geplante Freihandelsabkommen zwischen EU und MERCOSUR. Wenn es kommt, werden weitere Urwaldriesen für noch mehr Rinder und Soja fallen und noch mehr deutsche Autos auf brasilianischen Straßen unterwegs sein. Keine guten Aussichten für die grüne Lunge der Welt.
Trailer Deutsch: https://www.youtube.com/watch?v=RmHr-RE3PPA
Trailer Português : https://youtu.be/5tL0HtE9g2o
Trailer English: https://www.youtube.com/watch?v=RJVeYriuudY
Film Langfassung Deutsch (95 min)
Es gibt den Film auch auf DVD, jeweils in einer deutschen, portugiesischen und englischen Synchronfassung. Zu beziehen über www.neuewut.de
Film gefördert von:
Adveniat, Adveniat Lëtzebuerg (Luxembourg), Fondation Partage Luxembourg, Haleakala – Stiftung treuhänderische Stiftung in der GLS Treuhand, Misereor, POEMA, Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt
© MK Filmproduktion 2020 www.neueWUT.de |